Daniel Gremm: Das Thema Mobile Marketing wird zunehmend wichtiger. So wird nach Nielsen der PC als Hauptquelle des Internetzugangs schon bald von Smartphone und Tablet abgelöst. Welche Rolle spielt diese Entwicklung für Ihr Geschäft? Wie binden Sie die Smartphones der Kunden in Ihre Strategie mit ein?

Matthias Enders im Online Manager Handel

Matthias Enders: Die stete Präsenz des Internets und auch die damit einhergehende mobile Anwendernutzung macht auch für unsere Onlinestrategie eine Nutzbarmachung mobiler Endgeräte wie Smartphone oder Tablet unverzichtbar. Sind diese doch in der Alltagswirklichkeit der Menschen allgegenwärtig. Diese Tatsache auszublenden oder gar zu ignorieren wäre gerade aus unternehmerischer Sicht hochgradig kontraproduktiv.

Alle Plattformen der Onlinepräsenz müssen responsefähig, also auch auf mobilen Endgeräten fehlerfrei, informativ und leicht bedienbar eingerichtet sein. Darüber hinaus haben wir bereits jetzt QR-Codes zur Unternehmensidentifizierung und eine App mit Bezahlfunktion über unseren Grosshandel EDEKA an unseren Checkout-Kassensystemen im Einsatz. Das Smartphone/ Tablet wird bzw. ist ergo elementarer Bestandteil im Verbindungsaufbau der Kommunikation zu unseren Kunden mit vielfachen Funktionen und Anwendungen, z.B. Produkt- und Serviceinformationen, Preisinformationen, Leistungen und Dienste verschiedenster Art, Bezahlfunktionen, uvm.

„Nutzen für den Kunden immer an erster Stelle“

Darüber hinaus sind mobile Endgeräte gerade für die Ausrichtung einer Handelsleistung elementare Quellen zur Datenakquise mit vielfältigen Möglichkeiten, z.B. Bewegungsdaten, Zeit- und Ortsbezogene Daten etc. Daraus folgend kann unser Angebot noch individueller und auf die Bedürfnisse des Kunden eingerichtet werden. Auch hier steht der Nutzen und der Wert für den Kunden immer an erster Stelle.

Sicher gibt es Kritiker was den Missbrauch dieser Daten anbelangt, aber die Entwicklung gibt hier den Takt vor, befördert Sie doch auch einen gewissen Grad an Zivilisierung sich so zu verhalten, mit dem Wissen, dass diese Daten gewissermaßen unbeschränkt zugänglich sind. Stichwort: Das Internet vergisst nichts!

Daniel Gremm: Fast jedes Unternehmen hat heute eine Webseite, zunehmend sind die Unternehmen auch in Social Media Netzwerken vertreten. Nachvollziehbar, betrachtet man die zunehmende Verweildauer auf Facebook, Youtube & Co. von immer mehr Menschen bzw. Kunden. Wie positionieren Sie sich in den Kommunikationskanälen der Zukunft?

Matthias Enders: Offen für positive wie negative Dialoge, bereit für kreative, frische, freche und querdenkende, ins Leben gerichtete, wertorientierte Kommunikation mit allen Menschen, die uns in der Online- wie in der Offlinewelt gefunden haben.

„Negative Kommunikation steckt voller Chancen“

Insbesondere die negative Kommunikation weckt viele Ängste, jedoch sie steckt aber voller Chancen und Möglichkeiten mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Die Wahl der Plattformen/Instrumente wird unabdingbar von der Präsenz unserer Kunden bestimmt.

Wir denken, dass dies ein wertvoller Nährboden für unsere weitere Unternehmensentwicklung sein kann, und uns so vor einer existenziellen Bedrohung zum Fortbestand des Unternehmens in der Zukunft zumindest teilweise schützen kann. Denn das einzig Beständige sowohl in der Offlinewelt ist auch in der Onlinewelt die Veränderung an sich. Menschen verändern sich, Unternehmen verändern sich, Dinge verändern sich, reden wir darüber.

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